10.-11. April 2019
Peter Krause, Vice President Distribution Business, ist Sprecher auf der Sensors Europe, die als Teil der IDTechEx Show in Berlin stattfindet.
Thema seines Vortrags werden hochempfindliche
Drucksensoren und ihr Einsatz in medizintechnischen Anwendungen wie
Beatmung oder
Dialyse sein. Der erfahrene Druck-Spezialist wird dabei auf Messprinzipien und Herausforderungen in der Drucksensorik eingehen. Die Konferenz und Ausstellung fokussiert auf die Kommerzialisierung disruptiver Sensorik. Zu diesem Zweck kommen in Berlin Anbieter von Materialien und Komponenten, Sensorhersteller und Endverbraucher zusammen.
Herr Krause, was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Innovation im Bereich der Sensorik?In der Sensorik sind die weitere Miniaturisierung, Langzeitstabilität, höchste Präzision und Anwendungsexpertise grundlegend. Auf der Applikationsseite geht der Trend gerade dahin, medizinische Geräte für den Gebrauch zu Hause zu mobilisieren. Sensoren werden immer weiter in den Alltag integriert. Diese Herausforderung gehen wir frühzeitig an.
Welche Aspekte verlangsamen die Markteinführung von Innovationen?Viele disruptive Technologien wurden bereits entwickelt, eine Stagnation könnte zu einem Rückgang der Markteinführungen führen. Aber ich denke, dass noch mehr getan werden muss. Wir müssen anpassungsfähig bleiben und das hohe Tempo im Bereich der Entwicklung halten. Für Unternehmen ist es zentral, auf die spezifischen Bedürfnisse der Kunden einzugehen, um langfristig erfolgreich zu bleiben. First Sensor ist dabei keine Ausnahme. Aus diesem Grund bieten wir nicht nur ein breites Portfolio an Standardprodukten an, sondern haben uns auch auf kundenspezifische Sensorlösungen spezialisiert.
Lassen Sie uns einen Blick auf den Zielmarkt Medical werfen. Was sind die Trends im Bereich Medizintechnik?Im Moment gibt es einige, aber Miniaturisierung und hochpräzise Diagnostik sind zwei wichtige Schwerpunkte. Durch Miniaturisierung werden immer kleinere Geräte möglich, die mobiler und leichter zu transportieren sind. Durch innovative Sensorik erlauben E-Health Anwendungen dem medizinischen Fachpersonal zum Beispiel, den individuellen Gesundheitszustand kontinuierlich zu überwachen. Darüber hinaus ist die Detektion und Identifikation von Gesundheitsproblemen sehr komplex, daher sind
bildgebende Verfahren mit geringer Strahlenbelastung und hoher Auflösung ein wichtiger Part, um die Diagnose zu vereinfachen.
Wenn medizinische Geräte immer mobiler werden, können sie dann auch besser in den Alltag integriert werden?Ja, und sie sind es bereits. Schlafapnoe-Therapiegeräte werden vor allem in den eigenen vier Wänden gebraucht. Und je kleiner ein Gerät ist, desto einfacher ist die Bedienung und letztendlich ein angenehmer Schlaf. Komfortabler für Patienten ist auch der Einsatz
mobiler Dialysemaschinen, die zu hause genutzt werden können. Dank höchster Qualität bei voranschreitender Miniaturisierung bleiben diese Geräte gleichbleibend effektiv. Wearables werden auch immer gebräuchlicher in unserem Alltag. Ein tolles Beispiel sind mobile Insulinpumpen für Diabetiker, die das Insulin per Knopfdruck injizieren und auf diese Weise einen freieren Alltag führen können.
Was sind Herausforderungen im Bereich Medizintechnik?Verlässlichkeit und Präzision sind zwingend notwendig. Daher unterliegt die Produktion der Sensortechnologie für medizinische Anwendungen höchsten Qualitätsstandards. Die deutschen First Sensor-Standorte in Puchheim und Berlin-Weißensee sowie unser kanadischer Standort in Montreal haben erneut die Zertifizierung nach ISO 13485:2012 erhalten. Sie belegt die Leistungsfähigkeit unseres Produktionsnetzwerks und bestätigt die hohen Standards für das Design und die Fertigung medizintechnischer Produkte.
Sie erwähnen Montreal. Wie verbreitet ist der Gebrauch von First Sensor-Produkten?Wir exportieren unsere Produkte nicht nur in europäische Länder, sondern auch nach Asien und Nordamerika. Zum Beispiel statten wir einen amerikanischen Spezialisten für Beatmungslösungen mit unseren Drucksensoren aus. Unsere Produkte werden in einem breiten Gerätespektrum eingesetzt. Erwähnenswert ist, dass ein modifizierter Standardsensor unserer H-Serie in einem Beatmungssystem für die Intensivpflege von Säuglingen und Kindern eingesetzt wird. Der Sensor muss dazu kleinste Veränderungen im Atem erkennen.
H-SerieDie piezoresistiven Drucksensoren der H-Serie messen niedrigste Drücke von trockenen, nichtkorrosiver Gasen. Im Einsatz sind sie u.a. in der Medizintechnik, Messtechnik oder Klimatechnik.
Auf welche Innovationen in der Drucksensorik können wir uns freuen?Aktuell werden einige unserer Standardprodukte einem technischen Update unterzogen. Wir werden bald neue Generationen einführen. Ein Beispiel ist eine neue Art von Sensor zur Detektion von Gaseigenschaften. Sein innovatives Messprinzip erlaubt eine schnellere und energieärmere Messung als bisher möglich. Die Technologie kann im medizinischen Kontext eingesetzt werden um Anästhesiegase zu messen, aber auch in anderen Applikationen. Um die Innovation zu testen, bieten wir potenziellen Kunden ein Evaluation Kit mit Gas Property Sensor, Durchfluss- und Drucksensoren an. Es gibt auch Pläne für eine PC App für den Nutzer und Datenanalyse über den Sensor. Und wir arbeiten natürlich an einer Reihe weiterer Projekte.
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